Ein erholsamer Schlaf trägt wesentlich zu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden bei. Kommt es gehäuft zu Ein- und Durchschlafproblemen, ist es nicht nur die Müdigkeit, die einen plagt. Auch Stress, Gereiztheit, depressive Verstimmung und Ängste können Begleiterscheinungen von Schlafmangel sein. In Deutschland sind es Millionen von Menschen, die nachts nicht richtig zur Ruhe kommen, aber nur ein geringer Anteil greift auf professionelle Hilfe zurück.
Der Weg zum Arzt ist das letzte Mittel der Wahl
Brechen wir uns ein Bein, geht es auf direktem Wege ins Krankenhaus, um sich dort ärztlich behandeln zu lassen. Obwohl Schlafprobleme ebenfalls eine ernst zu nehmende Erkrankung sind, ist der Gang zu einem Fachmann bei den meisten Betroffenen erst die letzte Option.
Ein Großteil derer, die unter Schlafproblemen leiden, erkundigen sich zunächst einmal im Internet und holen sich dort Informationen zur Schlafhygiene ein. Die im Netz verfügbaren Tipps für einen erholsamen Schlaf können durchaus einen positiven Effekt haben. Da sie mit keinerlei Nebenwirkungen einhergehen, ist ein Ausprobieren in jedem Fall lohnend.
Helfen die Tipps zur Schlafhygiene nicht, greifen viele im nächsten Schritt zu pflanzlichen Mitteln. In der Apotheke oder im Internet gibt es eine ganze Palette an natürlichen Produkten wie zum Beispiel CBD Tropfen, die eine schlaffördernde Wirkung mit sich bringen sollen. Wie effektiv die pflanzlichen Mittel tatsächlich sind, lässt sich in den meisten Fällen nicht eindeutig sagen, da es an aussagekräftigen Studien mangelt.
Erst wenn die Tipps zur Schlafhygiene und die pflanzlichen Produkte keine Verbesserung bezüglich des Schlagens erzielt haben, geht es zum Hausarzt. Hier kommt es auf den Einzelfall an, ob Schlafmedikamente bzw. Antidepressiva verschrieben werden oder eine Überweisung zum Facharzt stattfindet.
Wann ist eine ärztliche Behandlung sinnvoll?
Generell ist nichts gegen die Versuche einzuwenden, eine Verbesserung der Nachtruhe mit Schlafhygiene oder pflanzlichen Mitteln zu erzielen. Gerade wenn es sich nicht um einen dauerhaften Zustand, sondern nur gelegentliche Ein- oder Durchschlafprobleme handelt, kann dies durchaus förderlich sein.
Behandlungsbedürftig sind Schlafstörungen laut Michael Salutu, Facharzt für Neurologie, dann, wenn diese für einen Zeitraum von drei Monaten an drei oder mehr Nächten pro Woche vorhanden sind. In diesem Ausmaß ist es wichtig, Schlafprobleme ernst zu nehmen, da sich diese erheblich auf das körperliche und psychische Befinden auswirken können.
Schlafstörungen sind außerdem nicht gleich Schlafstörungen. In der Medizin wird zwischen fünf unterschiedlichen Arten unterschieden, die jeweils einer anderen Behandlung bedürfen.
Die perfekte Lösung gibt es meist nicht
Die Behandlung von Schlafstörungen erfolgt nicht nach Patentrezept. In den meisten Fällen ist es eine Kombination verschiedener Maßnahmen, die die Patienten vom Leid befreit. So sind Schlafmedikamente allein häufig nicht die Lösung, können aber eine gute Stütze darstellen, damit andere Methoden wie Gedankentraining besser fruchten.