Manchmal, wenn mein einiges Leben wieder einmal so unglaublich kompliziert wirkt und ich drohe, mich in einzelnen Gedankengänge und Pläne zu verrennen, stelle ich mir bewusst vor, was wohl gerade an anderen Orten der Welt passiert. Natürlich ist das zum großen Teil ein bloßes Gedankenexperiment – ein Gedankenspagat, wenn du es so willst. Ich reise gedanklich um die Welt, weil es Spaß macht. In gewisser Weise genügt jedoch ein bloßer Blick auf den Nachbarn, den besten Freund, die eigene Familie. Worum es geht, ist folgendes: Es ist die Idee, beziehungsweise die bewusste Wahrnehmung, dass wir, unsere Gedanken und Probleme nicht allein auf der Welt existieren. Ich meine das im positivsten Sinne.
Natürlich denken wir zunächst subjektiv. Alles das, was wir wahrnehmen, geht von uns aus. Wir stehen im Zentrum unser Wahrnehmung. Wenn ich meine mentale Reise um die Welt starte, besinne ich mich darauf, dass es Milliarden von Menschen genauso geht. Das sie alle ihre Wahrnehmungszentren haben. Und plötzlich wirke ich selbst – vor allem aber meine Probleme oder welche Gedanken auch immer mir den Kopf zerbrachen – ganz klein.